England, kurz nach dem zweiten Weltkrieg...
Wegen seiner ungewöhnlichen Behandlungsmethoden muss der Schönheitschirurg Dr. Rossiter untertauchen, nachdem er einen schweren Kunstfehler zu verantworten hat. Mit zwei treuen Assistenten flieht er nach Frankreich und nimmt den Namen Bernhard Schüler an. Durch einen Zufall kommt er in den Besitz eines kleinen, runter gewirtschafteten Zirkus. Jahre später tourt der Zirkus erfolgreich durch Europa. Schüler nutzt ihn als Tarnung, um mit seinen Forschungen in plastischer Chirurgie weiter zu machen. Die Frauen mit entstelltem Gesicht, die er behandelt bindet er so an den Zirkus. Nur wenn eine ihn verlassen will oder hinter seine Identität kommt, passieren immer wieder tödliche Unfälle...
„Der Rote Schatten“ gehört zu den englischen Horrorfilmen, die nicht aus den berühmten Hammer Studios stammen. Vor allem in den späten 50er und in den 60er Jahren sind da eine ganze Reihe interessante Filme produziert worden, wobei man mit einem Auge immer auf die großen Erfolge der weg weisenden Filmfirma geschielt hat. Eigentlich ist „Der Rote Schatten“ eher ein Drama, als ein Horrorfilm. Lediglich die entstellten Gesichter und einige blutige Szenen rücken den Film in das Genre. Da das Ganze aber eher wie ein Exploitationfilm, als wie eine Charakterstudie inszeniert ist, kann der Film, auch wegen der durchweg soliden Darsteller, gut unterhalten. Ein Meisterwerk ist er sicher nicht. Überraschend ist lediglich, wie freizügig sich die Schauspielerinnen teilweise zeigen. Das war 1960 noch nicht unbedingt die Regel.
Die deutsche DVD erscheint als Nummer 2 in der Reihe „British Horror Classics“ bei Anolis/E-M-S. Bild und Ton sind ordentlich. Die anamorphe Abtastung scheint nicht ganz im originalen Bildformat zu sein, wie man an den End Credits sehen kann, die am rechten Rand ein wenig abgeschnitten sind. Als Sprachen gibt es wie immer bei den Anolis-Veröffentlichungen im Classic-Horror-Bereich Deutsch und Englisch, dazu abschaltbare deutsche Untertitel. Auch das Bonusmaterial ist Standard für die Reihe. Ein Trailer, ein TV-Spot, wieder einmal eine sehr schöne Bildergalerie und mit der Kamera abgeschwenktes Werbematerial. Dazu ein Interview mit der Schauspielerin Yvonne Monlaur, das auf einer Convention aufgenommen wurde, aber nicht wirklich viel hergibt. (A.P.)
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